Wir begreifen uns als emanzipatorisches Projekt, das durch humanitäre Hilfe und öffentlichkeitswirksame politische Arbeit an den Außengrenzen Europas die seit Jahren andauernden migrantischen Kämpfe um ein menschenwürdiges Leben für alle, Bewegungsfreiheit und die Aneignung von Mobilität unterstützt.
Wir verfolgen dabei den Ansatz möglichst undogmatisch und pragmatisch direkte Unterstützungsarbeit zu leisten und Konzepte anzuwenden, die solidarische Netzwerke gegenseitiger Hilfe knüpfen und sich nach den konkreten Bedürfnissen der Menschen und Strukturen richten, die sich in unserem Einsatzgebiet befinden. Das tun wir durch die Bereitstellung lebensnotwendiger und mobiler Infrastruktur in Form von Stromversorgung, Essensausgaben und medizinischer Ersthilfe aus unserem eigens dafür ausgebautem Einsatzfahrzeug.
Ein zusätzlicher Arbeitsschwerpunkt bezieht sich auf die öffentlichkeitswirksame Sichtbarmachung von Missständen, die durch die europäische Migrationspolitik, das europäische Grenzregime und seine zahlreichen Repressionsapparate verursacht werden. Als Konsequenz wollen wir deshalb Grenzgewalt, Menschenrechtsverletzungen und individuelle Erfahrungen geflüchteter Menschen dokumentieren und dafür mit internationalen Graswurzelnetzwerken zusammenarbeiten.
Wir verstehen die rassistische nationalstaatliche Ordnung und die kapitalistische Wirtschaftslogik mit den zugehörigen Interessen als ursächlich für die gegenwärtige Situation an den europäischen Außengrenzen und wollen dem eine solidarische Antwort gegenüberstellen. Resultierend aus unserem politischen Anspruch halten wir es folglich für notwendig staatliche Akteur*innen und ihre Kompliz*innen zu kritisieren und Kooperationsmaßnahmen mit ihnen zu hinterfragen, ohne jedoch unsere Arbeit dabei zu verunmöglichen. Wir fühlen uns Akteur*innen und sozialen Bewegungen verbunden, die sich für eine Entkriminalisierung von Migration, Antirassismus sowie für legale Fluchtrouten einsetzen und sich den Grundsätzen internationaler Solidarität verschreiben.
Trotz unserer Motivation für praktische antirassistische Arbeit und notwendiger Solidarität an den Außengrenzen Europas ist uns bewusst, dass unsere Tätigkeiten nicht im luftleeren Raum stattfinden, uns gesellschaftliche Machtgefälle und Privilegien umgeben, die es zu reflektieren und zu hinterfragen gilt. Auseinandersetzungen damit erachten wir als entscheidend für unseren Arbeitsschwerpunkt und positionieren uns dahingehend gegen weiße Charity-Ideologien und alle Formen von White Saviorism. Dementsprechend wollen wir unsere Arbeit mit einem selbstkritischen Umgang, flachen Hierarchien, Vertrauen und Respekt umsetzen und Räume für Kritik und Diskussionen öffnen.
NO BORDERS. NO NATIONS.
FREEDOM OF MOVEMENT FOR ALL !